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DORMAGO

Besucher wird Teil der Ausstellung „Neuland“ im Kreismuseum

22.06.2019 / 13:49 Uhr — www.unterblicken.de / Dormago

Ein neues Projekt „Heimat“ führt das Kreismuseum Zons gemeinsam mit dem Künstler Joachim Römer durch. Das ganz Besondere: Der Besucher wird Teil der Ausstellung „Neuland“, die am 7. Juli startet und bis zum 25. August zu sehen ist. Dafür werden Gegenstände und Fotos zum Thema Heimat für eine Installation gesucht.

Innerhalb des Ausstellungsprojektes gestaltet Römer einen großen Raum zum Thema „Heimat“. Römer: „Ich bitte Menschen mir dafür einen Gegenstand (ein Bild, eine Fotografie etc.) zur Verfügung zu stellen, den sie mit dem Begriff „Heimat“ verbinden. Zusätzlich hätte ich gerne zwei bis fünf zugehörige Sätze („Heimat ist für mich…“). Als Angaben zur Person möchte ich dem Heimat-Gegenstand und der Heimat-Aussage in der Ausstellung nur die Initialen, das Alter und den Migrationshintergrund der jeweiligen Person zur Seite stellen. Bei mir selbst würde da zum Beispiel folgendes stehen: „J.R. (62), sauerländisch-westfälischer Migrationshintergrund“.

Zudem möchte Römer die Lieblingsfarbe der sich beteiligenden Menschen wissen. Diese soll als Ordnungskriterium für die Ausstellung dienen: Die Aussagen über Heimat werden auf der jeweiligen Lieblingsfarbe ausgedruckt und zusammen mit den zugehörigen Gegenständen im Raum angeordnet. Wer Lust hat, sich zu beteiligen, kann dem Künstler eine E-Mail schicken.

Alle Menschen betreten während ihres Lebens immer wieder Neuland - manchmal, weil sie es wollen und manchmal, weil sie es müssen. Im übertragenen Sinne entdecken wir es regelmäßig beim Abschluss und Beginn von neuen Lebensabschnitten: beim Schulabschluss, bei der Hochzeit, beim Eintritt in den Ruhestand. Daneben kann das Betreten von Neuland auch ganz konkret sein: So gibt es immer mehr Menschen, die ihr Heimatland verlassen haben oder verlassen mussten. Die Ausstellung nimmt diese Momente des Übergangs in unbekannte Gebiete in den Blick: Welche Gefühle, Hoffnungen, Ängste sind mit der Entdeckung und dem Betreten des Neulands verbunden? Welche Erfahrungen wurden gemacht? Was blieb in Erinnerung?

Auch mit der Ausstellung soll Neuland betreten werden: Denn im Zentrum steht das Wort „Neuland" selbst, ebenso wie der Prozess des Findens, Erkundens und Ankommens. Die Akteure der Ausstellung gehören verschiedenen Gruppen jeden Alters an, mit und ohne Migrationsgrund. Sie widmen sich dem Thema sowohl historisch-analytisch als auch künstlerisch-kreativ. Präsentiert werden Gemälde, Fotografien, Kunstinstallationen, textile Arbeiten, Plastiken, aber auch Videointerviews mit Menschen, die sich Neuland erobert haben.

Ergänzt wird die facettenreiche Römer-Ausstellung durch eine Rauminstallation für alle Sinne, in der „Neu-Land“ geschaffen werden soll. Auch dieser Bereich entstand durch Einbeziehung und Mithilfe vieler Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen: Gegenstände, Gerüche und Töne, die mit „Heimat“ verbunden sind, wurden im Vorfeld gesammelt und zu einem neuen, unbekannten „Land“ zusammengebracht, das es zu erkunden gilt. Pressefotos